Gedanken
zu Gesundheit und der SituationGesundheit ?
Was ist Gesundheit?
Gibt es eine eindeutige Definition, was Gesundheit ist? Oder ist die Gesundheit immer nur das Gefühl eines jeden Einzelnen in seiner Situation? Wie definieren Sie Gesundheit?
Keine der genannten Fragen ist sicherlich die richtige für Sie oder alle anderen Leser dieser Zeilen. Die allgemeine Definition von Gesundheit beschreibt das Wikipedia folgendermaßen:
Eine viel zitierte Definition von Gesundheit ist diejenige der Verfassung der Weltgesundheitsorgani-
sation (WHO) vom 22. Juli 1946. Sie lautet: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen.“
Die Stärke dieser Definition ist, dass Gesundheit nicht auf körperliche Gesundheit reduziert wird, sondern auch psychische und geistige Aspekte einbezieht. Zu kritisieren ist zum einen, dass Gesundheit als Zustand und nicht als Prozess definiert wird. Zum anderen impliziert die Formulierung des „vollkommenen Wohlbefindens“, dass Unwohlsein (z. B. bei Liebeskummer) die Gesundheit grundsätzlich beeinträchtigt. Schließlich wird nicht definiert, welche Symptome Gesundheit beobachtbar machen. „Wohlbefinden“ allein kann es nicht sein, da sich auch kranke Menschen durchaus wohl befinden können. Schließlich unterstützt die WHO-Definition die gängige Glorifizierung von Gesundheit und Dämonisierung von Krankheit. Dabei üben Krankheiten für die Gesundheit oft eine wichtige Funktion aus, etwa wenn uns eine Krankheit zeigt, dass wir unser Leben gesundheitsförderlicher gestalten sollten. Aus diesem Grund werden Gesundheit und Krankheit in der nachfolgenden Definition nicht getrennt, sondern als zwei Seiten einer Unterscheidung betrachtet, die sich wechselseitig bedingen.
Für eine umfassende Bestimmung von Gesundheit und Krankheit sind folgende Aspekte von Bedeutung:
- Gesundheit und Krankheit sind beobachterabhängige Konstrukte, wobei sich die Beobachtung von Gesundheit und Krankheit durch soziale Systeme wie die Medizin oder die Wissenschaft von der Beobachtung durch das Individuum unterscheiden kann (objektivierende vs. subjektivierende Sicht).
- Die Beobachtung von Gesundheit und Krankheit erfolgt ausschließlich anhand von (körperlichen, psychischen und sozialen) Symptomen.
- Gesundheit und Krankheit sind demnach für sich nicht empirisch fassbar; sie entsprechen Konzepten, mit welchen die Symptome erklärt werden.
- Man kann zwischen physischer und psychischer Gesundheit/Krankheit unterscheiden.
- Die Positionierung auf dem Kontinuum wird primär durch das Vorhandensein/die Absenz von physischen und psychischen Krankheiten bestimmt.
- Das Auftreten dieser Krankheiten wird unter anderem beeinflusst durch Risikofaktoren (Stressoren), welche die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und Verletzungen erhöhen und Schutzfaktoren, welche die Wirkung der Risikofaktoren beschränken.
- Die Risiko- und Schutzfaktoren können in physische, psychische, soziale und physikalisch-materielle Faktoren unterteilt werden.
- Durch die Bekämpfung der Risikofaktoren und die Förderung der Schutzfaktoren wird die Chance für das Auftreten neuer Krankheiten verringert und die Positionierung auf dem Kontinuum verbessert oder erhalten.
- Wenn sich durch die Verminderung von Riskofaktoren und die Förderung von Schutzfaktoren das Wohlbefinden des Individuums verbessert, kann sich seine Positionierung auf dem Kontinuum in Richtung Gesundheit verschieben.